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1. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 64

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
64 Alte Geschichte. Flecken wäscht nur Tarentinerblut aus!" rief drohend der Greis; und der Krieg war erklärt. Tarent fühlte sich zu schwach, und rief Pyrrhus, den König von Epirns, einer Provinz in Nordgriechenland, zu Hilfe, der mit 25,000 Griechen und 20 Elephanten landete. Der wollte ein Alexander sein, hatte auch ein trefflich gerüstetes Heer. Dennoch verdankt er seinen ersten Sieg nur den lukani-schen Ochsen, wie die Römer die unbekannten Elephanten nannten. Er büßte so viele Leute ein, daß er gern Friede gemacht hätte. Aber der Senat erklärte, davon könne keine Rede sein, ehe er Italien verlassen hätte. Nur die Kriegsgefangenen wurden ausgewechselt, bei welcher Gelegenheit Pyrrhus den unerschütterlich rechtschaffenen Fa-bricius kernten lernte, den weder sein Geld lockte, noch sein Elephant schreckte, als dieser nach des Königs Veranstaltung plötzlich den Rüssel über sein Haupt bog. Nach der zweiten Schlacht rief der König aus: „Noch ein solcher Sieg, so bin ich verloren." Fabricius erhielt einen Brief von des Königs Leibarzt, der sich erbot, den König gegen gute Belohnung zu vergiften. Der edle Römer sandte den Brief dem Könige; und dieser rief aus: „Eher könnte die Sonne von ihrem Laus als dieser Römer von der Redlichkeit abgelenkt werden." Er wurde sodann nach Sicilien gerufen, kam aber im I. 275 zurück. Seine Gesandten trafen dießmak in Rom den Consul Curius auf einer Bank am Feuer sitzend und Rüben kochend. Lächelnd lehnte dieser die reichen Geschenke ab und sagte: „Ich will lieber über reiche Leute herrschen, als selbst reich sein." In der nächsten Schlacht wurde endlich Pyrrhus so geschlagen, daß er Soldaten, Elephanten und Wagen im Stiche ließ und aus Italien wich. Die Römer feierten einen prächtigen Triumph mit 4 Elephanten; und das griechische Lager diente ihnen zum Muster, wie ein Lager zu befestigen sei. Tarent war nun verloren; und nach etwa 50 Jahren gehorchte ganz Italien den Befehlen Roms. Die Völker bekamen römische Vorsteher, behielten sonst ihre

2. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 151

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Iv. Einzelne Staaten Europa's. 151 Habseligkeiten, auch sein Pferd mußte er zurücklassen. Ein alter Bekannter, der ihn freundlich aufnahm, wollte ihn verrathen; indessen half ihm dessen Gattin heimlich fort. Er diente als Drescher, sein seines Hemd verrieth ihn, und er mußte weiter. Eiu Pfarrer verbarg ihn acht Tage lang in seiner Kirche, und übergab ihn dann einem treuen Bauern, Nilson, der ihn als Knecht anstellte. Eben saß er am Osen sich zu warnen, als dänische Soldaten eintraten. Die besonnene Frau kam nach, schlug ihn mit dem Spaten, seine Faulheit scheltend und wies ihn zur Stube hinaus. Da wollte Nilson ihn fortführen und legte ihn auf einen Wagen mtb Stroh darauf. Dänische Reiter hielten ihn an, durchstachen das Stroh und verwundeten Gnstav's Bein, daß Blut floß. Nilson aber ritzte schnell sein Pferd mit dem Messer, und den Soldaten wurden so die Blutspureu im Schnee erklärlich. Gustav hoffte in der Provinz Deilar tt a mit feiner Beredsamkeit durchdringen zu können. Im Flecken Mora schilderte er mit lebhaften Farben die geschehenen Greuel. Schon jagten die Leute muthig die herbeikommenden dänischen Soldaten fort; und da auch andere schwedische Offiziere kamen und dasselbe erzählten, hatte Gustav gewonnen. Schaarenweise sammelten sich die Seilte um ihn. Er organisirte das kleine Heer, rückte vor, siegte und gewann immer zahlreicheren Anhang. So wurden die Dänen vertrieben, und die dankbaren Schweden erhoben Gustav zuerst zum Reichsvorsteher, daun zum Könige (1523). Die calmarische Union wurde aufgehoben und Schweden ein Wahlreich. Christian Ii. zog sich auch den Haß der Däueu zu; diese setzten ihn (1523) ab und wählten seinen Oheim Friedrich I., Herzog von Schleswig-Holstein an seine Stelle. In der Folge gerieth er in die Gefangenschaft Friedrichs, und blieb 20 Jahre lang in Haft. Nachdem lebte er noch nenn Jahre, verständiger als vorher, und starb bedeutungslos im 78. Jahre seines Alters.

3. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 179

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
I. Die Reformation. 179 gelischen Freiheit. Während Karl in Jnnspruck sich aufhielt, rüstete Moriz heimlich wider ihn. Plötzlich 1552 brach er auf, kam in Eilmärschen in's Tyrol, und so schnell gegen Jnnspruck, daß der Kaiser nur noch eine Nacht vor sich hatte. Gichtgeplagt floh dieser in einer Sänfte in stockfinsterer Nacht durch schauerliche Schluchten nach Villach. So war in einem Augenblick seine ganze Macht gebrochen. Moriz drang ihm den Pas sauer Vertrag ab, nach welchem der Landgraf freigegeben, die Acht sämmtlicher Geächteten ausgehoben und ein Reichstag wegen Religionsfriedens berufen werden sollte. Moriz starb zwar 1554 in einem Treffen bei Sievers Hausen; dennoch kam es 1555 zu dem berühmten augs-burgischeu Religioussriedeu. Dadurch erhielten die Protestanten in Deutschland freie Religionsübung und eine vom Reiche hinfort anerkannte selbständige Kirche. Welch' ein mächtiger Fortschritt in der Weltgeschichte! Karl hatte seine Rolle jetzt ausgespielt, und trat eine Krone um die andere freiwillig ab. Im Okt. 1555 übergab er feierlich zu Brüssel seinem Sohne Philipp die Regierung der Niederlande. Nach einem Vierteljahre trat er ihm auch Spanien ab, und endlich 1556 die Kaiserwürde an seinen Bruder Ferdiuaud. Er wollte beit Rest seiner Tage im einsamen Kloster Inst zubringen. Hier richtete er sich einfach ein ohne alles Gepränge; und feine Beschäftigungen waren Andachtsübungen, Gartenbau und Uhrmachen. Er soll wiederholt den Versuch gemacht haben, zwei Uhren so zu stellen, daß sie völlig gleich gierigen. Da es nicht gelang, rief er aus: „Wie konnte ich Thor wähnen, die Denkweise so vieler Millionen Menschen gleichförmig machen zu können!" Seine Milbe gegen Luther soll er jedoch auch bereut haben. Enblich kam er auf den fouberbaren Einfall, noch bei feinen Lebzeiten fein Leicheubegäugniß zu feiern. Er legte sich in einen offenen L>arg, ließ sich von den Mönchen in die schwarz ans-geschlagetie Kirche tragen, Grablieder singen, und während ringsum Kerzen brannten, Seelenmessen lesen. Die Hand-

4. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 118

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
118 Mittlere Geschichte. erhob, mußte in einem Aufstande der Römer flüchtig werden und starb zu Salerno 1085. Aber die Deutschen wählten abermals einen Gegenkönig; und Papst Urbanii. wiederholte nicht nur den Bannfluch, sondern wiegelte auch des Kaisers eigene Kinder gegen ihn auf. So mußte der Kaiser zuerst gegen seinen Sohn Konrad zu Felde ziehen, dann gegen den zweiten, Heinrich. Vom eigenen Kinde überwunden, gefangen, entsetzt, starb endlich der tiefgekränkte Mann 1106. Auch Paschalis Ii. hatte ihn in den Bann gethan und ließ nicht einmal seine Gebeine ruhen. Sie wurden wieder ausgegraben und standen fünf Jahre lang über der Erde, bis der Bannfluch gelöst war. Freilich hatte der arme König sein Schicksal meist selbst verschuldet; aber wie weit war doch der angebliche Statthalter Christi entfernt vyn Jesu Demuth und Liebe! Heinrich V. (1106—25), ein fähiger und kräftiger Regent, mußte durch viele innere Unruhen die Sünden gegen den Vater büßen. Er behauptete sich zwar gegen den Papst, gab aber doch endlich wenigstens so viel von dem Recht der Investitur ab, daß er hinfort nur mit dem Stabe, nicht mehr mit dem Ring belehnen durfte, d. h. er verlieh nur die Kirchengüter, und Bischöfe und Aebte waren ihm nur als Ritter unterthau. Mit ihm erlosch das fränkische Regentenhaus. 6. Die Hohenstaufen. § 48. Die Päpste hatten einmal den Kampf mit dem Kaiser begonnen. Sie setzten ihn fort; und der nächste Kaiser Lothar Ii. (1125—37), zuvorherzog von Sachsen, mußte bereits seine Oberherrschaft in Italien als ein päpstliches Lehen ansehen. Nach ihm kam das schwäbische Haus der Hoheustaufeu auf den Thron, welches mit dem entschlossensten Muthe gegen die Ansprüche der Päpste kämpfte, aber auf eine tragische Weise endete; kahl ragt jetzt der Berg, den einst die weltberühmte Burg krönte. Der erste war Konrad Iii. (1138—52), der übrigens

5. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 37

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
V. Die Perser. 37 Ihm folgte sein Sohn Kambyses (Esra 4, 6., Ahas- verns), ein tyrannischer Wütherich. Er eroberte^(525) Aegypten unter schauerlichen Scenen von beiden Seiten. Rührend ist das Schicksal des ägyptischen Königs Psa m- menit. Derselbe siel mit seiner Familie in die Hände der Perser, als Memphis erobert wurde. Schweigend sah er, von persischen Kriegern bewacht, seine schluchzende Tochter in Sklaventrachl ans dem feindlichen Lager kommen; er sah den Zug von 2000 Jünglingen, seinen Sohn au der Spitze, die mit Stricken um den Hals und Zäumen im Munde zum Tode geführt wurden; aber feine Thräne kam in sein Auge. Als er jedoch endlich einen alten Freund und Tischgenossen bettelnd beim Kriegsvolke umhergehen sah, stürzten ihm in Strömen die Thränen von beit Waugeu. „Für das Unglück" des Freundes," äußerte er aus die Frage des Kambyses, „haben meine Auge» noch eine Sprache; aber mein eigener* Schmerz ist für Thränen zu groß." Im folgenden Jahr machte er einen Empörungsversuch, und wurde vergiftet. — Kambyses rückte gegen Thebais vor, und wollte Aethiopien erobern. Aber nach fünf Tagen gieng ihm der Proviant aus, und der Hunger nöthigte bald die verzweifelten Krieger, je um den zehnten Mann zum Schlachten zu losen. Da nahm der König den Rückzug. Unterwegs horte er, daß 50,000 Mann, die er nach Ammonium in die libysche Wüste geschickt hatte, im Sand ihr Grab gefunden hätten. Voll düstern Uumuths zog er in Memphis ein, wo man eben mit dem lautesten Jubel ein Götzenfest feierte. Der argwöhnische König hielt das für Schadenfreude, und machte dem Fest ein schreckliches Ende. Sein Gemüth verwilderte täglich mehr durch unmäßiges Trinken. Einmal schoß er vom Fenster aus dem Sohn eines vornehmen, gerade neben ihm stehenden Mannes einen Pfeil durch's Herz. „Habe ich nicht gut getrosten?" rief er dem bebenden Vater zu, als sich's bei der Oeffuuug des Kindes so befand; und dieser mußte die Geschicklichkeit des Königs rühmen. Gegen seinen Bruder Smer-

6. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 47

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Vi. Die Griechen. 47 thend aus, „Tag für Tag meiner Hunderttausende spotten?" Ein Verräther zeigte endlich den Persern einen verborgenen Fnßpfad. Noch wich Leonidas mit seinen 300 Spartanern nicht vom Platze. Sie starben alle unter dem schrecklichsten Handgemenge. Das Landheer aber wogte jetzt furchtbar vorwärts. — Auf gleiche Weise hatte die griechische Flotte die persische bei Artemisium, oberhalb Enböa, aufgehalteu; jetzt zog sie sich in den Meerbusen bei der Insel Salamis, unweit Athen, zurück. Auf diese Insel flüchteten sich auch die Einwohner Athens; und Xerxes zog in Athen ein. Die Uneinigkeit, die schon bei Artemisium hätte verderblich werden können, trat abermals heftig unter den Griechen hervor. Den Themistokles, der mit glühendem Eifer zu einer Seeschlacht rieth, ließ man gar nicht mehr zum Worte kommen; und schon be> schlossen die Spartaner mit ihren Anhängern, die Athener im Stich zu taffen und in der Nacht heimlich zu entfliehen. Da wagte Themistokles ein verzweifeltes Mittel. Er sandte in der Stille zu Xerxes, ihn seiner Freundschaft zu versichern und ihm zu sagen, die ganze Flotte sei in seiner Hand, wenn er noch vor Mitternacht sie umzingeln wolle. Die Feinde kamen und triumphirend ries Themistokles aus: „Nun werdet ihr doch wohl fechten!" Der Sieg war über alles glorreich. Terxes zog sich jetzt nach Thessalien zurück; und als ihm vollends Themistokles freundschaftlich sagen ließ, seine Schiffbrücke sei in Gefahr, floh er in Eilmärschen durch Macedouieu und Thrakien; und auf einem Kahue mußte er über den Hellespont setzen. Griechenlands Jubel aber kannte keine Grenzen; und selbst die eifersüchtigen Spartaner wetteiferten, dem Themistokles den Olivenkranz als Preis der Weisheit aufzusetzen. Im folgenden Jahre wurden auch die Ueber-reste der Perser (300,000 Mann), die von Macedonieit ans abermals eingebrochen waren, bei P latäa besiegt; und nun hatte Griechenland nichts mehr für seine Freiheit zu fürchten.

7. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 172

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
172 Neue Geschichte. in der Kirche, auch ärgerliche Bilderstürmereien, vornah* men. Luther brachte die aufgeregten Gemüther in 8 Tagen wieder in Ordunng; und nur zu bedauern sind die jetzt schon beginnenden Streitigkeiten über das heil. Abendmahl, welche in der Folge eine unheilbare Spaltung unter den Evangelischen hervorriefen. Viel Sorge machte Lu-thern ferner der sog. Bauernkrieg. Die Bauern nämlich, die allerdings unter dem harten Joche gefühlloser Edelleute seufzten, mißdeuteten die evangelische Freiheit, und erhoben sich in Masse zu schrecklichen Ausständen. Der Sturm nahm in Schwaben 1524 seinen Anfang, wo die Bauern barbarisch unter den Edelleuten würgten, und wälzte sich lawinenartig fort über Elsaß, Lothringen, Franken und Thüringen. Luther schrieb zwar väterlich ernste Schriften gegen sie; aber ihre Ausschweifungen und Frevelthaten kannten feine Grenzen. Thomas Münzer, ein ehemaliger Schüler Luthers, stellte sich au ihre Spitze und sandte Apostel aus mit dem Ruse: „Das Reich Gottes ist vor der Thür! Nunmehr sollt ihr den Fürsten nicht gehorchen, sondern sie todtschlagen und verbrennen; denn es gibt nicht mehr Fürsten und Unterthanen, Vornehme und Geringe, Reiche und Arme; einer ist dem andern gleich." Bei Frankenhansen wurden sie endlich geschlagen 1526. Vor der Schlacht hatte der ärmliche Prophet gesagt: „Werdet nicht kleinmüthig bei der scheinbaren Gefahr, sondern greift die verruchten Feinde an. Fürchtet ihr Geschütz nicht; denn ihre Kugeln sotten euch nicht treffen. Ich werde sie im Aermel aufsaugen; und wer von euch in der ersten Reihe niedergestoßen wird, steht in der letzten Reihe lebendig wieder auf." Dagegen wurden über 5000 niedergeritten, und nachher Münzer selbst nebst vielen Gefangenen hingerichtet. — Schrecklich mar das Auftreten der Wiedertäufer in Münster. Hier wurde unter der Anführung eines Schneiders Bockhold und eines Bäckers der Magistrat verjagt und der Unsinn auf die höchste Spitze getrieben (1533). Den Schneider machten sie gar zum Könige; und er meinte dazu berufen

8. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 234

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
234 Neue Geschichte. reicher, wobei er 17,000, jene 24,000 Mann verloren. Aber im Juni wurde er bei Colin von Dann gewaltig geschlagen; dennoch erfocht er alsbald zwei glorreiche Siege. Die Franzosen nämlich hatten sich, 70,000 Mann stark, unter dem Prinzen Sou bi se bei Roßbach gelagert. Friedrich rückte mit nur 22,000 Mann gegen sie. Jene glaubten des Sieges gewiß zu seiu. Sie zogen mit klingendem Spiele am preußischen Lager vorbei, dasselbe einzuschließen; und Friedrich befahl, die Zelte stehen zu lassen. Die Feinde trauten kaum ihren Augen, daß die Preußen so ruhig ihre Mahlzeit verzehrten, und hielten das für dumpfe Verzweiflung. Um 2 Uhr winkte Friedrich; im Nu waren die Zelte abgebrochen und das preußische Heer ausgebreitet. Bald ergriff die Franzosen ein panischer Schrecken; sie stürzten sich in unaufhaltsame Flucht. Ihre Furcht vor der preußischen Reiterei war so groß, daß sich ganze Haufen gefangen nehmen ließen. Zwei Dragoner nahmen über 100 Manu gefangen. Die fliehenden Kavalleristen warfen ihre Küraffe und großen Reiterstiefel von sich, um schneller fliehen können; und Viele liefen bis an den Rhein, ohne sich umzusehen. Unbeschreiblich war der Eindruck dieses Sieges (5. Nov. 1757) auf ganz Europa; und als vollends Friedrich 5. Dez. bei Leu theil mit 33,000 Mann über 80,000 Oesterreicher siegte, von denen 21,000 gefangen genommen wurden, so fand man kaum Worte, die Heldengröße Friedrichs zu schildern. England wurde so begeistert für ihn, daß ihm von nun an eine jährliche Snbsidie von 4 Mill. Thaler zugesichert wurde. § 92. Während im I. 1758 Friedrichs Generale im Westen viel zu thun hatten, rückte im Osten ein russisches Heer unter fürchterlichen Verwüstungen vor. Bei Zorndorf in der Nähe Küstrins stieß Friedrich auf sie. Erbittert über ihre Grausamkeit, befahl er, ihnen keinen Pardon zu geben. Die Russen hörten es und riefen: „Gut! wir auch nicht." So wurde denn mit besonderer Wuth gekämpft. Die Russen, obgleich zu ganzen Reihen

9. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 38

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
38 Alte Geschichte. des sandte er heimlich Meuchelmörder aus, die ihn in der Heimat erwürgten. Dennoch kam die Nachricht, daß ein S m erd es in Persien sich auf den Thron geschwungen habe. Dieß bewog Kambyses zur Rückkehr. Aber iu Syrien verwundete er sich beim Aufsteigen auf das Pferd zufällig mit feinem Schwerte. Er hatte nur noch etliche Tage Zeit, seine unsinnige Regierung zu beweinen, und starb 522. Der falsche Smerdes (Artasastha, Esra 4, 7.), der sich den Thron anmaßte, wurde nach 7 Monaten entlarvt; und nun wählten die persischen Fürsten aus ihrer Mitte den zum König, dessen Pferd bei einem gemein-schastlicheu Spazierritt zuerst wieherte. So traf die Wahl den Darius (Darjawns Esra 5 ff.), einett Sohn des Wistaspa. Er war es, der die innere Verfassung des Reichs begründete, die Finanzen ordnete, ein prunkvolles Hofceremoniel einführte und das Reich in Statthalterschaften eintheilte. Seine Residenz hatte er jährlich abwechselnd iu Susa, Babylon und Ekbatana; auch Per* sepolis, wo jetzt noch staunenswerthe Ruinen sind, war ein jeweiliger Wallfahrtsort für die Könige. Darius führte daneben auch viele Kriege. Namentlich eroberte er Babel, das sich empört hatte, riß die Thore und einen Theil der Mauern ein, und schlug 3000 Aufwiegler aivs Kreuz, eine wohlverdiente Strafe; denn zuvor hatten sie, uin die Belagerung länger aushalten zu können, alle überflüssigen Weiber der Stadt erdrosselt. — Merkwürdig ist seiu Zug gegen die Skythen in Südrnßland mit 700,000 Mann. Er ließ bei Byzanz, dem heutigen Konstantinopel, eine Schiffbrücke bauen über den Bosporus. Dann rückte er vor bis zur Donau, wo eine förmliche Brücke gebaut wurde. Die Skythen aber schickten Weiber, Kinder und Vieh gegen den Norden, theilten ihre Heere in zwei Theile, und begnügten sich nur, den vorrückenden Feind zu necken und das Land vor ihm zu verheeren. Auf die Herausforderung zu einer offenen Feldschlacht sandten ihm die Skythen einen Vogel, eine Maus, einen

10. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 61

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Vii. Die Römer. 61 hatten und die Heere anführten, waren die Co ns n ln (Berather), durch Stimmensammlung nur auf ein Jahr gewählt. Die ersten waren Brutus und Collatiuus. In Nothzeiteu wurde ein Dictator gewählt, der auf 6 Monate unumschränkte Gewalt hatte. Diese Veränderungen konnten nicht ruhig vor sich gehen. An einer Verschwörung in der Stadt nahmen selbst des Brutus beide Söhne Theil. Brutus aber liest sie mit den andern Verschworenen hinrichten. Jetzt rückte Tarquinius mit feindlichen Nachbarn vor; und als sein Sohn Aruns den Brutus mit königlichen Insignien erblickte, stürzte er wütheud auf ihn zu, und beide fielen, von den Lanzen durchbohrt, vom Pferde. Später kam der König Por-senna von Clnsinm und besetzte einen Berg jenseits der Tiber, über welche eine hölzerne Brücke zur Stadt führte. Die Brückenwache floh; aber Horatins Codes stemmte sich mit zwei Gefährten dem eindringenden Feinde so lange entgegen, bis die Brücke abgebrochen war, worauf er sich in den Strom warf und unter einem Hagel von Geschossen glücklich hinüber schwamm. Während der Belagerung, die drückend zu werten anfieng, gieng ein jmger Römer, Mucius Seävola, Willens, den König zu ermorden, in's feindliche Lager. Er durchbohrte den Zahlmeister statt des Königs. Als man ihn festhielt, erklärte er unerschrocken, was er vorgehabt hatte, und daß noch Viele den Versuch wiederholen würden. Der König drohte mit dem Feuertode, wenn er sich nicht näher erklärte. Er aber, seine Todesverachtung zeigend, streckte rnhig den Arm über ein dastehendes Kohlenmeiler. Der erstaunte König verglich sich mit den Römern und zog ab. Er erhielt Jungfrauen zu Geiseln; aber auch diese bewährten ihren Muth, indem sie unter der Anführung der Clölia in der ersten Nacht über die Tiber nach Hause schwammen. — Zuletzt bewaffnete sich auch der latinische Städte-buud zu Gunsten des Tarquinius; aber der Sieg der Römer beim See Regil lus (496) sicherte für immer Roms Freiheit. Im folgenden Jahre starb Tarquinius.
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